In einem Interview der Zeitschrift Nivell des Verbands der balearischen Bauunternehmen berichtet unsere Marketingleiterin über ihre Erfahrungen in Indien.
Worin hat Eure Zusammenarbeit bestanden?
Als Verantwortliche für die Umsetzung der Politik der Unternehmerischen Sozialverantwortung (CSR - Corporate Social Responsibility) in Grupo Ferrá, suchte ich einige Zeit, um eine seriöse und transparente Organisation zu finden, der wir vertrauen können. Die Stiftung Vicente Ferrer (FVF – Fundación Vicente Ferrer) hatte sehr gute Referenzen, aus diesem Grunde besuchte ich sie. Nachdem ich die Delegierte der Stiftung Vicente Ferrer für die Balearen, Isabel Pizá, getroffen hatte und wir begannen, zusammenzuarbeiten, wurde mir klar, daß ich eine Organisation gefunden hatte, mit der wir lernen, teilen und in Bezug auf unternehmerische Verantwortung wachsen konnten. Mit der Stiftung Vicente Ferrer teilen wir die Philosophie und Werte. Das ist wichtig bei der Wahl deines Verbündeten.
Im Juli 2016 begannen wir, das Habitat-Projekt der Stiftung Vicente Ferrer zu unterstützen, indem wir den Bau von Häusern für Familien ermöglichten, die zu den am meisten benachteiligten Schichten der indischen Gesellschaft gehören, und ihnen den Zugang zu einem menschenwürdigen Leben in einem kleinen Dorf namens Kogira, im Gebiet Penukonda, in der Region Madakasira, im Südosten des Landes zu erleichtern. Unsere Beteiligung an diesem Wohnprojekt war auch eine Möglichkeit, die Position der Frauen in Indien zu stärken, da die Häuser auf ihren Namen überschrieben werden, um im Fall, dass sie verlassen werden oder verwitwet sind, sie keiner aus ihren Häusern hinauswerfen kann. Leider passiert dies im ländlichen Indien recht häufig.
Nachdem wir die ersten Berichte und Bilder erhalten hatten, die die Durchführung des Projekts genau schilderten, beschlossen wir unsere Zusammenarbeit fortzusetzen. Die Antwort, die wir von der Stiftung erhielten, war merkwürdig, da Isabel Pizá uns mitteilte: “ Wartet, bevor Ihr weiter mit uns zusammenarbeitet, müsst Ihr nach Anantapur reisen, um vor Ort die Resultate Eurer Solidarität zu erleben“. Einige Monate später flog eine Vertretung von Grupo Ferrá nach Indien, um die Wohnhäuser einzuweihen, die wir gebaut hatten.
Das Projekt der Stiftung mit eigenen Augen zu erleben, die Transparenz des Management und alles, was wir vor Ort sahen, war so positiv, daß es uns dazu ermutigte, die Stiftung Vicente Ferrer weiter zu unterstützen, um im Kampf gegen die extreme Armut an ihrer Seite zu bleiben. Im Juli 2017 begannen die Bauarbeiten an neuen Wohngebäuden im Dorf Kanumpalli, im Gebiet Padimi, im Norden von Anantapur.
Was hat es Euch persönlich an Erfahrung gebracht?
Die Erfahrung war in jeder Hinsicht sehr bereichernd und eine Chance für unser Unternehmen, zu lernen und sich zu verändern. Selbstverständlich auch auf persönlicher Ebene, denn der Kontakt mit anderen Lebenswirklichkeiten, die sich gänzlich von unserer unterscheiden, wird unmittelbar im Bewußtsein umgesetzt. Du siehst das Leben nie wieder so, wie du es vorher gesehen hast.
Wer war als Vertretung von Grupo Ferrá mit in Indien?
Es reisten drei Mitglieder des Grupo Ferrá Teams: Raquel Carrasco Barrio, Finanzdirektorin, Antoni Gurrera, Generaldirektor und ich.
Werdet ihr weiterhin zusammenarbeiten?
Wir haben beschlossen, unser Engagement für die Stiftung Vicente Ferrer zu verlängern und, wie ich bereits erwähnt habe, uns am Bau von weiteren Häusern zu beteiligen, die den Einwohnern von Kanumpalli die Würde zurückgeben. Wir sind stolz darauf, unseren Beitrag dazu zu leisten, daß Familien in einer der ärmsten Gebiete im Süden Indiens Zugang zu einem besseren Leben haben, denn das, was in unseren Augen ein Grundrecht ist, ist für sie eine echte Chance, aus extremer Armut auszubrechen.
Ist es das erste Mal, daß Ihr ein Projekt der Unternehmerischen Sozialverantwortung (CSR) außerhalb Spaniens durchführt? Was ist Eure Politik der Unternehmerischen Sozialverantwortung (CSR) auf den Balearen?
Wir machen keinen Unterschied zwischen unseren Aktionen auf globaler oder lokaler Ebene. Unsere Verpflichtung als Unternehmen ist es, die notwendigen Richtlinien und Praktiken umzusetzen, um ein ökonomisches, ökologisches und soziales Gleichgewicht zu erzielen. Eine solche Unterscheidung würde keinen Sinn machen.
Kürzlich haben wir begonnen, mit der Firma 3 Glops auf Mallorca zusammenzuarbeiten. Sie widmet sich der beruflichen Eingliederung von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch ein spezielles Beschäftigungszentrum. Ebenfalls haben wir mit AEA Solidaria zusammengearbeitet, eine Nichtregierungsorganisation (NRO), die von den Mitarbeitern der Fluggesellschaft Air Europa gegründet wurde, indem wir Kleidung an von sozialer Ausgrenzung bedrohte Kinder in der Stadt Boca Chica in der Dominikanischen Republik geschickt haben.